Alois Kassner wurde am 28.August 1887 in Groß Gohlau in Schlesien, nahe Breslau, geboren. Er kam aus einfachen Verhältnissen, blieb aber bis Lebensende Stolz ein wahrer Schlesier zu sein. Sein Vater war ein einfacher Waldarbeiter. Auf dem Schulweg fand Klein Alois mit 10 Jahren im Straßengraben ein kleines Buch über Zauberkunst. Dieses Zauberbüchlein weckte in ihm den Drang sich von da an mit der Zauberei zu beschäftigen. Weihnachten 1897 hatte er seinen ersten Auftritt als kleiner Zauberer vor dem wohl schwierigsten Publikum seiner Zeit, seinen Eltern und Verwandten. Er schaffte es alles mit den erlernten Zaubertricks zu begeistern und besser noch zum Staunen zu bringen. Von den ersten Erfolgen vor Zuschauern beflügelt, studierte er von nun an weitere Zaubertricks und lernte eifrig vom ersten bis zum letzten Kunststück des Buches. Seitdem war er von der Zauberkunst fasziniert. Er zauberte mit Alltagsgegenständen vor Freunden und Verwandten.
Mit 15 Jahren lernte er in Breslau einen Zauberkünstler kennen, bei dem er als Lehrjunge angestellt wurde.
Als er 18 Jahre alt war, verließ Kassner seinen Heimatort und schlug sich, völlig mittellos, nach Hamburg durch. Auf einem Volksfest begegnete er dem Zauberer, Eduard Jänicken.
Dieser war ein Vollblutartist, der auf Volksfesten als Zauberkünstler, Jongleur, Seiltänzer, Schauspieler, Klavierspieler und Trompeter auftrat.
Kassner schloss sich Jänicken an und reiste mit ihm etwa zwei Jahre durch die nahe liegende Umgebung Hamburgs.
Seit 1911 reiste er dann selbständig und entwickelte eine bis dato einzigartige Illusionsdarbietung. Nach dem Ersten Weltkrieg baute er mit vier Assistenten diese weiter aus und wurde zu einer sehr erfolgreichen Zauberschau. Ein Höhepunkt der Darbietung war das Verschwinden von zwölf Personen auf offener Bühne. Nach einer Anregung des Zirkusdirektors Sarrasani zeigte er ab 1930 das Verschwinden des Elefanten Toto auf offener Bühne. Bekannt wurde Kassner auch durch die unglaubliche und meisterliche Werbung für sein Unternehmen, vor allem seine vielen herrlichen Plakate, des Hamburger Friedländer, sind bis heute bevorzugte Sammlerobjekte auf der ganzen Welt. Es sollen über 40 Kassner-Plakate existieren, eines der letzten Plakate von Friedländer überhaupt zeigt Kassner mit seinem Elefanten Toto.
Während des Zweiten Weltkrieges starb Toto; Kassner führte seine Schau nach dem Krieg in verkleinerter Form weiter. 1954 gab er im Berliner Friedrichstadtpalast seine Abschiedsvorstellung.
Am 23. März 1970 verstarb er in Berlin (BRD).
(Diese sehr gekürzte Biografie stammt aus den Aufzeichnungen der Dokumentation Kassner, im Besitz des Deutschen Zauberarchivs Jens-Uwe Günzel)
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